Schnorrgiggel

Schnorrgiggel

Schnorrgiggel sind etwa fingerdicke Nudeln aus Kartoffelteig, die man entweder süß mit Zucker und Zimt oder Apfelmus, oder deftig mit Speck und Kraut essen kann. Man kann sie auch als Beilage servieren.

Sie sind vorwiegend in Süddeutschland unter vielen anderen Namen zu finden: Buwespitz, Bubespitzle, Schuppnudle oder in meiner kurpfälzer Heimat rund um Hockenheim, eben auch als Schnorrgiggel. Die kurpfälzische Variante der Schupfnudeln ist etwas deftiger ihre Schwestern, denn dem Kartoffelteig werden noch gehackte Petersilie und gedünstete Zwiebelwürfel beigefügt.

Historisches.

Schupfnudeln entstanden bereits im 30-jährigen Krieg. Damals bekamen die Landsknechte eine tägliche Mehl- und Wasserration, woraus sie einen Teig fertigten. Aus diesem Teig wurden längliche, fingerdicke Nudeln geformt. Diese wurden dann gekocht.

Mit der Einführung der Speisekartoffel in Deutschland in der Mitte des 17. Jahrhunderts entwickelte sich die Schupfnudel dann vom Getreide- zum Kartoffelteig.

Im 18. Jahrhundert wurden Schupfnudeln dann nicht nur für den menschlichen Verzehr zubereitet. Sie dienten dann auch als “Powerfood” in der Geflügelmast.

Süße Varianten.

Schnorrgiggel lassen sich auch ohne Petersilie und Zwiebeln wundervoll zubereiten. In  Butter und Mohnsamen gebraten und mit Puderzucker bestäubt mutieren sie zur österreichischen Spezialität Mohnnudeln.

Aber auch mit Apfelmus und Zimt und Zucker sind Schupfnudeln ein phantastisches Mittagessen.

Deftige Varianten.

Schupfnudeln schmecken natürlich auch deftig sehr gut. Sie eignen sich als Beilage, z.B. zu meinen Wildschweinrouladen mit Totentrompeten oder zu Schmorbraten,

Aber auch als Solo-Gericht machen sie was her. Einfach angebraten und etwas verquirltes Ei darüber gegeben machen sie zu einem sättigendem Mittagsmahl. Weit verbreitet ist auch, dass man sie mit etwas Speck anbrät und abgetropftes Sauerkraut zugibt und anschließend mitbrät. Dieses Gericht ist als Krautschupfnudeln.

Zum Rezept.

Schnorrgiggel

Rezept von Alex
Portionen

8

Portionen
Zubereitungszeit

1

Stunde 
Kochzeit

1

Stunde 

Zutaten

  • 1,2 kg Kartoffeln, mehligkochend

  • 5g glattblättrige Petersilie, fein gehackt

  • 40g feingehackte Zwiebeln

  • 5g Butterschmalz

  • 140g Weizenmehl Type 405

  • 20g Speisestärke

  • 2 Eier

  • 20g Salz

  • Pfeffer aus der Mühle

  • Muskat

Zubereitung

  • Am Vortag die Kartoffeln weich kochen und auskühlen lassen.
  • Am nächsten Tag die Kartoffeln schälen und pressen.
  • Die feingehackten Zwiebeln in dem Butterschmalz glasig dünsten und zusammen mit der gehackten Petersilie zur Kartoffelmasse geben.
  • Das Mehl, die Stärke, die Eier und die Gewürze zugeben und zu einem festen Teig verarbeiten.
  • Wasser in einem großen Topf aufkochen und Salz zu geben. Temperatur reduzieren, sodass das Wasser nicht mehr sprudelt.
  • Den Kartoffelteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche in Würste formen und mit einer Teigkarte in kleine Würstchen teilen.
  • Die Würstchen in den Händen zu Schupfnudeln rollen und ins heiße Salzwasser geben. Ziehen lassen, bis diese aufschwimmen und auf ein Blech legen.
  • In einer Pfanne mit etwas Butterschmalz anbraten

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