Das Baba au rhum ist eine französische Süßspeise. Vom Prinzip her ist es eine Art Napfkuchen. Es besteht aus einem kaum gesüßten Hefeteig, welches nach dem Backen mit einem aromatisierten Rumsirup getränkt und anschließend mit einer Apricoture überzogen wird. Das Überziehen mit der Apricoture bewirkt, dass das Baba vor Austrocknung geschützt wird. Zudem verleiht es dem Süßgebäck natürlich auch Geschmack und einen schönen Glanz.
Der verwendete Hefeteig ist ein recht schwerer, ähnlich dem Stollenteig. Dadurch wird das Baba aber feiner und zudem stabiler. Escoffier empfiehlt zudem, erst am Ende der langen Knetzeit den Zucker zuzugeben. Dies bewirkt, dass sich die Knetzeit verkürzt.
Der Napfkuchen ist sehr eng mit dem Savarin au rhum verwandt, hat aber doch einige Unterschiede.
- Das Savarin besteht aus dem gleichen Teig, jedoch ohne Rosinen.
- Das Baba ist ein Napfkuchen, während das Savarin in der Mitte ein Loch, ähnlich einem Donut, hat.
Beilagen.
Zum Baba au rhum wird in Frankreich klassisch Schlagsahne und Fruchtsalat oder ein Kompott gereicht. Jedoch gibt es auch Varianten. Manchmal wird die süße Köstlichkeit z.B. noch mit Schokolade überzogen, bevor es serviert wird.
Ich persönlich finde einen etwas säuerlichen Kontrast zum recht süßen Napfkuchen toll und serviere es deshalb gerne mit einem Rhabarberkompott. Allerdings passen auch andere Fruchtkompotte dazu.
Historisches.
Der Legende nach ist das Baba au rhum eine Erfindung des Duc de Lorraine, Stanislaus Lescinsky, welcher zudem polnischer König war. Angeblich brachte einer seiner Bäcker eine Brioche mit, welche bei seiner Ankunft am Hofe allerdings schon zu trocken war, um sie dem König zu servieren. Deshalb hat der Bäcker kurzerhand die Brioche mit süßem Malagawein getränkt, anschließend mit einer Vanillecreme und Rosinen gefüllt und dem König kredenzt. Überwältigt von dieser Süßspeise soll diese der König l’ Ali Baba, also der Ali Baba genannt haben.
Mit der Zeit wandelte sich der Ali Baba zu unserem Baba au rhum.
Triviales.
In den Asterix & Obelix- Comics von René Goscinny und Albert Uderzo heißt eines der Römerlager, welches das gallische Dorf belagern, Babaorum. Zweifellos handelt es sich bei diesem Namen um ein Wortspiel und eine Hommage an das in Frankreich weit verbreitete Baba au rhum.
Nachgekocht?
Du hast dieses Rezept nachgekocht? Darf ich dich fragen, wie dir dieses Gericht geschmeckt hat? Ich freue mich, wenn du mir nach dem Rezept einen Kommentar hinterlässt.
Baba au rhum
4
servings30
Minuten30
Minuten90
Minuten10
Minuten5
StundenZutaten
- Für den Teig
125g Mehl, Type 550
25g lauwarme Vollmilch
5g Hefe
2 Eier
90g Butter
eine Prise Salz
8g Zucker
25g Rosinen
- Für den Sirup
300g Zucker
300g Wasser
150g brauner Rum, 54%
1 Bio-Zitrone
1 Vanillestange
1 Zimtstange
- Apricoture
150g Aprikosenkonfiture
evtl ein bis zwei Esslöffel Wasser oder Rum
- Crème Chantilly
200 ml Schlagsahne
1 Päckchen Sahnesteif
etwas Vanillezucker
- Sonstiges
Backtrennspray
Zubereitung
- Baba
- Das Mehl in eine Schüssel sieben und eine Kuhle in die Mitte drücken.
- In der lauwarmen Milch die Hefe auflösen. Zusammen mit den Eiern zum Mehl geben und entweder mit den Händen oder in der Küchenmaschine zu einem glatten Teig vermischen.
- Die weiche Butter in kleinen Würfeln auf den Teig geben und mit einem feuchten Tuch abgedeckt ca. 1h gehen lassen.
- Die Butter unterkneten, bis der Teig kompakt wird, und sich vom Schüsselrand löst.
- Das Salz, die Rosinen und den Zucker zugeben und nochmals gründlich unterkneten.
- Mit einem Dressiersack ohne Tülle In gefettete Souffle- oder Timbale-Förmchen füllen, oder alternativ eine Gugelhupf-Form benutzen. Mit einem nassen Löffelrücken glatt streichen und nochmals ca. 30 Minuten gehen lassen.
- Bei 180° Ober/Unterhitze ohne Umluft ca. 30 Minuten backen. Das Baba ist gar, wenn man mit einem Zahnstocher oder Holzspieß hineinsticht und kein Teig mehr am Spieß klebt.
- Sirup
- Während die Baba backen, in einen Topf das Wasser, die Zimt- und die Vanillestange geben. Die Zitronenschale mit einer Reibe dazureiben. Den Zucker dazugeben, und unter rühren einmal aufkochen lassen.
- Die Zitrone auspressen, den Saft und den Rum zum Sirup geben und abkühlen lassen.
- Tränken
- Die noch warmen Baba auf einem Kuchengitter mit einem Blech darunter absetzen und mit einem Zahnstocher einpiksen.
- Den Sirup durch ein feines Sieb passieren und mit einem Löffel über die Baba verteilen.
- Die Baba etwa 4-5h ziehen lassen.
- Apricoture
- Die Aprikosenkonfiture in einem Topf bei kleiner Hitze verflüssigen. Evtl benötigt man dazu etwas Wasser.
- Anschließend durch ein Haarsieb streichen.
- Die Baba mit der warmen Apricoture überziehen und erkalten lassen.
- Crème Chantilly
- Die Schlagsahne mit dem Sahnesteif und dem Vanillezucker gemäß Zubereitungsanweisung zubereiten.
- Anschließend die Crème Chantilly auf die Baba spritzen.
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