Jahaver Polo - persischer Juwelenreis

Jahaver Polo – persischer Juwelenreis

Jahaver Polo – persischer Juwelenreis – selten trifft ein Name für ein Gericht mehr den Nagel auf den Kopf, als für dieses Gericht aus dem heutigen Iran. Safran verleiht dem im Orient gebräuchlichen Basmatireis seine leuchtend goldgelbe Farbe. Berberitzen und Granatapfelkerne erinnern im Gericht an Rubine, Pistazien an Smaragde, helle Sultaninen an Perlen und Mandeln an Diamanten.  Zurecht reicht man in Persien diese tolle Beilage zu Festen.

Aromen.

Geschmacklich runden viele orientalische Gewürze diesen gaumastischen Reis ab. Außerdem trägt Orangenblütenwasser zum charakteristischen Geschmack bei und katapultiert dich gedanklich an die Hochzeit des letzten Schahs.

Durch den Garprozess bildet sich im Topf eine gebratene Reisschicht. Diese nennt man im Iran “Tah Dig”.  Anstatt dass diese wegzuwerfen, gibt man diese Reisschicht besser seperat an den Rand. Denn durch das Bräunen entsteht eine Maillard-Reaktion, die nicht unwesentlich zum Geschmack beiträgt. Deshalb serviert man beim Jahaver Polo – persischer Juwelenreis die “Tah Dig” seperat an den Rand gelegt.

Basmati.

Diese Reissorte  baut man vorwiegend im Himalaya- Gebiet in Indien und Pakistan an. Aber eigentlich kommt diese Reissorte aus Afghanistan. Basmati ist Hindi und bedeutet soviel wie “der Duftende”. Im Handel sind unterschiedliche Qualitäten vorhanden. Teurere Produkte enthalten weniger Bruch und kleben deshalb weniger. Im Orient wird fast ausschließlich Basmatireis verwendet.

Man wäscht ihn stets mehrfach vor der Verwendung um am Reiskorn anhaftende Stärke abzuspülen, damit der Reis nicht klebrig wird.

Berberitzen.

Berberitzen, auch als Sauerbeeren bekannt, sind nämlich aromatische, leicht säuerlich schmeckende Beeren. Sie sind in Mitteleuropa und Asien heimisch. In den mitteleuropäischen Küchen ist die Berberitze allerdings nicht vertreten, obwohl der Sauerbeere bereits seit der Antike heilende Wirkung nachgesagt wird. Arabische Ärzte haben “Berberis” gegen Magen- Darm- Beschwerden verwendet.

Man bekommt sie am besten getrocknet im gutsortierten Gewürzgeschäft oder in einem persischen Feinkostladen. Getrocknete Berberitzen muss man vor der Verwendung waschen und etwa 20 Minuten einweichen. Je nach Qualität haben die Berberitzen noch kleine Steinchen und beziehungsweise oder Dornen mit im Säckchen. Diese müssen unbedingt aussortiert werden. Es lohnt sich, etwas tiefer in die Tasche zu greifen.

Ich habe Berberitzen in einer tollen Qualität in einem kleinen, französischen Gewürzgeschäft “L’EPICERIE” in der Hauptstraße in Heidelberg gefunden.

Safran.

Safran ist eine Krokusart. Das stark färbende Gewürz Safran gewinnt man aus den Griffeln der Blüte. Jede Blüte hat drei Griffeln. Diese Griffeln, welche auch Narben genannt werden, trocknet man. Man pflückt sie stets von Hand, weil einfach und ergreifend keine Maschine diese Arbeit übernehmen kann. Ein Pflücker schafft es etwa 70g von diesen Griffeln pro Tag zu ernten.

Um ein Kilogramm dieses kostbaren Gewürzes zu erzeugen, braucht man ungefähr einen Hektar Anbaufläche. Außerdem kommt erschwerend hinzu, dass Safran nur wenige Wochen im Herbst blüht. Deshalb ist Safran das teuerste Gewürz der Welt und die Preise liegen – je nach Qualität – zwischen 4 € und 20€, pro Gramm. Billige Produkte sind oft mit Färberdistel oder Kurkuma “gestreckt”. Insbesondere in Spanien greift man für Paella leider auch gerne auf mit Lebensmittelfarbe verlängerten Safran zurück.

Beim Safran lohnt es sich ebenfalls, lieber etwas tiefer in die Tasche zu greifen, und hochwertige Fäden zu kaufen.

Korrespondierende Rezepte.

Jahaver Polo – persischer Juwelenreis ist eine Beilage, die in Persien gerne zu festlichen Anlässen serviert wird. Deswegen ist das Rezept auch relativ aufwändig, aber der Mühe wert. Ich esse dazu gerne Gerichte wie das Persische Lammragout mit Feigen.

 

Jahaver Polo – persischer Juwelenreis

Rezept von Alex
Portionen

4

Portionen
Zubereitungszeit

1

Stunde 
Kochzeit

1

Stunde 

Zutaten

  • 250g Basmatireis

  • 8g Salz

  • 1 geschälte Karotte

  • 1 mittelgroße Zwiebel, feingehackt

  • 2 Knoblauchzehen

  • 40g Berberitzen, getrocknet

  • 40g helle Sultaninen

  • 40g Mandeln, gestiftelt

  • 40g Pistazien

  • 50g Naturjoghurt, vollfett

  • 1g Zimt, gemahlen

  • 1g Kreuzkümmel (Cumin) gemahlen

  • 1g Kardamom, gemahlen

  • 6 – 8 Safranfäden, je nach Qualität

  • 10 ml Orangenblütenwasser

  • 10g Blütenhonig

  • Salz und Pfeffer

  • Ghee (geklärte Butter)

  • 1 Granatapfel

Zubereitung

  • Vorbereitung
  • Den Basmatireis gründlich waschen, bis das Wasser nicht mehr weiß ist.
  • Das Salz in 1/2 Liter Wasser auflösen und den Reis für eine Stunde darin einweichen.
  • Die Berberitzen von Unreinheiten befreien und zusammen mit den Sultaninen ca. 20 Minuten einweichen, danach in einem Sieb gut abtropfen lassen.
  • Die Karotte in kurze, feine Stifte schneiden.
  • Zubereitung
  • Die Zwiebel in einem Esslöffel Ghee andünnsten. Die Karotte zugeben und mitdünsten.
  • Den Naturjoghurt in einen Topf mit kochendem Salzwasser geben und den Basmatireis darin ca. 5 Minuten bissfest kochen.
  • Die Gewürze zu den Karotten und Zwiebeln geben und kurz mitbraten. 100 ml Wasser, den Safran, den Honig und das Orangenblütenwasser zugeben und kurz kochen lassen.
  • Den Reis durch ein Sieb abschütten und in den Topf mit den Karotten geben und gründlich mischen. Das ganze Kegelförmig aufschichten und mit dem Deckel abgedeckt bei kleiner Hitze auf dem Herd etwa 40 Minuten dämpfen.
  • Den Granatapfel schälen und zur Seite stellen. Die Mandelstifte in einer Pfanne ohne Fett anrösten.
  • Die Pistazien zu den Mandeln geben und kurz mitrösten.
  • Etwas Ghee in einen Topf mit etwas Zucker geben und schmelzen. die Berberitzen und Sultaninen kurz glacieren.
  • Die Granatapfelkerne, die Pistazien, die Mandeln, die Berberitzen und die Sultaninen über den Reis verteilen und servieren.

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